Rechenbeispiele: Lohn­kosten sparen mit Sach­bezug + Essens­zuschuss

So erhalten Mitarbeiter jährlich 2.000 € zusätzliche Kaufkraft steuer- und SV-frei.
Veröffentlicht von Peer Hohn 19/08/2024

Steuerfreien Sachbezug optimal nutzen: Fitnessstudio vs. Sachbezugskarte

Der steuerfreie Sachbezug in Höhe von 50 € monatlich bietet Arbeitgebern eine hervorragende Möglichkeit, ihre Mitarbeitenden zu motivieren und gleichzeitig deren Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Besonders beliebt sind Angebote wie Mitgliedschaften bei Fitnessstudios, z.B. über Urban Sports Club, Hansefit oder eGym Wellpass, oder eben die flexible Nutzung einer Sachbezugskarte. In diesem Artikel vergleichen wir die Vor- und Nachteile beider Optionen und zeigen auf, warum die Sachbezugskarte für viele Unternehmen die bessere Wahl sein könnte.

Sachbezugsfreigrenze: für jeden Mitarbeiter maximal 50 € pro Monat

Arbeitgeber dürfen nach § 8 Absatz 2 Einkommensteuergesetz (EStG) jedem Mitarbeitenden Waren oder Dienstleistungen monatlich bis zu 50 € steuer- und sozialversicherungsabgabenfrei als sogenannte "Sachbezüge" bieten. Diese Freigrenze nach § 8 Absatz 2 Satz 11 EStG ist zwingend einzuhalten. Bereits eine geringfügige Überschreitung in einem Monat führt sonst zur kompletten Versteuerung und SV-Pflicht für den gesamten Sachbezug. Hohe Nachzahlungen wären also die Folge. Das wäre vollkommen unnötig und auch ärgerlich.

Organisationen sollten daher gut überlegen, wofür sie den Sachbezug für ihre Mitarbeitenden am besten einsetzen können. Wir haben daher ein paar Tipps und Überlegungen zusammengetragen.

(Bild von Bruce Mars, unsplash)

Vorteile einer Fitnessstudio-Mitgliedschaft mit Sachbezug für Unternehmen

Mitgliedschaften in Fitnessstudios sind eine beliebte Form des steuerfreien Sachbezugs. Insbesondere Plattformen wie Urban Sports Club, Hansefit und eGym Wellpass bieten eine breite Palette an Sport- und Wellnessangeboten. Die Zuzahlung der Mitgliedschaftsgebühren übernimmt dabei das Unternehmen entweder vollständig oder teilweise - maximal zu den steuerlich erlaubten monatlich 50 € (Sachbezugsfreigrenze).

Die Vorteile solcher Mitgliedschaften klingen im 1. Moment gerade für Arbeitgeber verlockend:

  • Förderung der Gesundheit: Regelmäßiger Sport stärkt die Gesundheit der Mitarbeitenden und kann langfristig zu weniger Krankheitstagen führen.
  • Attraktive Angebote: Urban Sports Club, Hansefit und Wellpass bieten eine Vielzahl von Fitnessstudios, Schwimmbädern und anderen Sportmöglichkeiten, die für unterschiedliche Vorlieben geeignet sind.
  • Unternehmensimage: Das Angebot einer Fitnessmitgliedschaft kann das Employer Branding stärken und das Unternehmen als gesundheitsbewussten Arbeitgeber positionieren.

Nachteile der Fitnessstudio-Mitgliedschaften für Unternehmen und Mitarbeitende

Was zuerst noch phantastisch klingt, zeigt in der Realität einige Nachteile. Die Realität ist häufig, dass bei der Mehrheit der sportliche Eifer bereits nach wenigen Wochen rapide sinkt. Es ist wie bei den Neujahrsvorsätzen. Ein gut gemeinter Benefit kann schnell ins Gegenteil kippen: statt positiver Wirkung wird womöglich sogar ein schlechtes Gewissen erzeugt.

Personaler und Personalerinnen sollten daher auch die Nachteile berücksichtigen:

  • Eingeschränkte Flexibilität: Nicht alle Mitarbeitenden sind sportlich aktiv oder an Fitnessangeboten interessiert. Oft kennt man es von Neujahrsvorsätzen: viele starten euphorisch und hören meist bereits nach 2 Monaten auf. Für diese Gruppe bleibt das Angebot ungenutzt.
  • Geringer Nutzungsgrad: Auch bei sportaffinen Mitarbeitenden kann die Nutzung aufgrund von Zeitmangel oder mangelnder Motivation schwanken, was die Effektivität des Angebots mindert.
  • Geografische Einschränkungen: Mitarbeitende, die in ländlichen Gebieten leben, haben möglicherweise keinen Zugang zu den angebotenen Fitnessstudios, was die Attraktivität des Angebots einschränkt.

Wir haben uns umgehört. Der Nutzungsgrad von geförderten Fitnessstudio-Mitgliedschaften schwankte in den Unternehmen zwischen 15% und maximal 40%. Deutlich mehr als die Hälfte der Ausgaben verpuffte für Unternehmen und Mitarbeitende also ohne einen positiven Nutzen.

(Bild: Sachbezug und Aufmerksamkeiten flexibel mit Recardy Bonus)

Vorteile der Sachbezugskarte

Im Vergleich zu den Fitnessmitgliedschaften bietet die Sachbezugskarte eine deutlich höhere Flexibilität für die Mitarbeitenden. Denn grundsätzlich können sie ihr Kartenguthaben in der Region für all das ausgeben, was ihnen selbst gerade wichtig ist. Für die Belegschaft bedeutet das Guthaben auf der Karte 1:1 zusätzliche Kaufkraft.

Diese Vorteile sprechen für sich:

  • Flexible Nutzung: Mitarbeitende können die 50 € monatlich für eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen einsetzen, von Einkäufen im Einzelhandel bis hin zu Online-Shopping. Dies ermöglicht es jedem Mitarbeitenden, den Sachbezug individuell zu nutzen.
  • Hoher Nutzungsgrad: Da die Karte nicht auf einen bestimmten Zweck beschränkt ist, wird sie von einer größeren Anzahl von Mitarbeitenden genutzt, was zu einer höheren Zufriedenheit und Wertschätzung führt.
  • Breite Akzeptanz: Die Sachbezugskarte kann in sehr vielen Geschäften und Online-Shops eingesetzt werden, was sie besonders attraktiv macht.
  • Motivation durch Wahlfreiheit: Die Freiheit, immer wieder selbst entscheiden zu können, wie das Guthaben verwendet wird, kann die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden steigern.

Nachteile der Sachbezugskarte

Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es einen Nachteil:

  • Weniger Fokus auf Gesundheit: Im Gegensatz zur gezielten Förderung der Gesundheit durch Fitnessangebote tritt der Gesundheitsaspekt bei der Nutzung der Sachbezugskarte in den Hintergrund.

Fazit: Die Sachbezugskarte als optimale Lösung für hohe Zufriedenheit bei Mitarbeitenden

Obwohl Fitnessstudio-Mitgliedschaften wie Urban Sports Club, Hansefit und Wellpass viele Vorteile bieten, überzeugt die Sachbezugskarte durch ihre Flexibilität und den deutlich höheren Nutzungsgrad unter den Mitarbeitenden.

Mit der Sachbezugskarte können Mitarbeitende ihr Guthaben nach eigenen Bedürfnissen und Vorlieben verwenden. Das erhöht tatsächlich die Zufriedenheit und Wertschätzung gegenüber dem Arbeitgeber. Die zusätzliche Kaufkraft, die flexibel nach den individuellen Wünschen der Mitarbeiter eingesetzt werden kann, macht den Arbeitgeber attraktiver.

Daher ist die Sachbezugskarte aus HR-Sicht oft die bessere Wahl, um den steuerfreien Sachbezug optimal und effektiv zu nutzen.

Für Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitenden auch finanzielle Anreize zu mehr Sportaktivitäten bieten wollen, gibt es noch andere Möglichkeiten. Eine Option ist, einen kleineren Monatsbetrag (maximal 10 €) zum Fitnessstudio beizusteuern und dafür den Rest (z.B. 40 €) in Form der Guthabenkarte zu verwenden. Idealerweise nutzt der Arbeitgeber in diesem Fall die Möglichkeit, die sportliche Betätigung zusätzlich zu incentivieren, in dem er eine sogenannte Aufmerksamkeit (maximal 60 € pro Anlass) steuerfrei nutzt. Über den Sachbezug hinaus dürfen Arbeitgeber jährlich bis zu drei mal solche Aufmerksamkeiten für private oder dienstliche Anlässe steuer- und SV-frei mit jeweils bis zu 60 € nutzen.

(Bild: Mastercard von Recardy)

Mit Recardy Bonus können Arbeitgeber mit Guthabenkarten sowohl den Sachbezug als auch die Aufmerksamkeiten für ihre Mitarbeitenden gewähren. Um die Einhaltung der Sachbezugsfreigrenze sicher kontrollieren zu können, kann der Arbeitgeber das zur Verfügung gestellt Portal nutzen, um alle Sachbezugsleistungen (auch die fremden) zu verwalten.

 

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